Die Kulturszene verschläft die Chancen der Digitalisierung. Pius Knüsel – ehemaliger Direktor der Pro Helvetia – sorgt mit einem kritischen Kommentar für Diskussionen. Das Provozieren liegt ihm: Er schrieb mit beim 2012 erschienen Buch “Der Kulturinfarkt – Von Allem zu viel und überall das Gleiche” und vertritt auch heute noch vehement die These, dass es zu viel subventionierte Kultur gibt. “Den Leuten fehlt auch in der Zeit von Corona Kultur nicht, denn sie nutzen intensiv digitale Angebote”.
Dominik Landwehr hat ihn am 17.Februar 2021 an seinem Arbeitsplatz bei der Volkshochschule der Stadt Zürich getroffen. Hier arbeitet er seit 2012 und geht diesen Sommer in Pension. Länge: 47 Minuten.
Seine aktuellen Thesen, die er in der NZZ am Sonntag vom 9.Januar 2021 ausführte, lauten wie folgt:
- Es gibt zu viel subventionierte Kultur
- Die Kultur muss raus: Kultur im Quartier statt 115 für den Pfauen
- Corona wird die Subventionen senken
- Corona könnte die Menschen von Kultur entwöhnt haben
- Kultur muss unabhängig bleiben: Kultur nicht gleich Wirtschaft, Kultur behauptet von sich System Relevanz; heute geht es nur noch darum anders zu sein.
- Kultur muss digital werden
Im Gespräch erwähnte Pius Knüsel ein Buch, das ihn inspiriert hat: Orlando Figues. The Europeans. Es ist 2019 erschienen. Hier gehts zur Homepage des Autors.